Rückschau: Erfahrungsaustausch Pflege

Vortragende und Zuhörende in einem Workshop-Raum

© Landesinitiative Fachkraft im Fokus

Wie können Unternehmen im Gesundheits- und Pflegewesen Fachkräfte aus Drittstaaten rekrutieren, um den Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeiter:innen zu decken? Darum ging es bei unserem Unternehmens-Workshop am 29. August 2023 in der Regionalberatungsstelle Magdeburg.

Einleitend stellte das WelcomeCenter Sachsen-Anhalt seine Unterstützungsangebote und die Möglichkeiten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes vor. Anschließend präsentierte die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit ihre Programme zur Anwerbung ausländischer Pflegekräfte. Die anwesenden Unternehmensvertreterinnen tauschten sich zu ihren Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsansätzen aus und konnten im Gespräch mit den Expert:innen offene Fragen klären.

Die fünf teilnehmenden Unternehmensvertreterinnen stehen an ganz unterschiedlichen Punkten im Rekrutierungsprozess. Einige interessieren sich sehr für die bestehenden Möglichkeiten, da sie aus Deutschland immer weniger Bewerbungen bekommen. Andere haben den Prozess der Anwerbung bereits begonnen oder schon abgeschlossen. Zu den Herausforderungen und Stolpersteinen der Unternehmen zählen langwierige und bürokratische Verfahren insbesondere zur Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikationen. Es kommt auch vor, dass sich die Erwartungen ausländischer Pflegefachkräfte deutlich von dem tatsächlichen Aufgabenspektrum und Arbeitsumfeld in der deutschen Pflege unterscheiden, weil die entsprechenden Berufsbilder in anderen Ländern unterschiedlich ausgestaltet sind oder gar nicht existieren. Daher ist frühes Erwartungsmanagement essenziell. Ebenso wichtig ist es, die Belegschaft für unterschiedliche, kulturell verankerte Arbeitsweisen zu sensibilisieren und die ankommenden Fachkräfte beim Finden eines sozialen Umfeldes zu unterstützen. Außerdem hat ein Unternehmen gute Erfahrungen damit gemacht, den interessierten Fachkräften aus dem Ausland direkte Ansprechpersonen im Unternehmen zur Verfügung zu stellen und mit ihnen laufend in Kontakt zu bleiben. Für die Anwerbung im Ausland ist es zudem hilfreich, in den jeweiligen Ländern Kooperationspartner:innen vor Ort zu haben. Darüber hinaus wurde diskutiert, wie mit eingehenden Bewerbungen aus dem Ausland oder mit spezifischen Hürden im Einreise- und Anerkennungsprozess umgegangen werden kann.

Falls Sie Interesse an einem ähnlichen Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen haben, schreiben Sie uns gern eine E-Mail an wcst(at)f-bb(dot)de. Für eine individuelle Beratung und Begleitung stehen Ihnen unsere Regionalberater:innen zur Verfügung.