Für den beruflichen Alltag ist es zwingend erforderlich, dass Arbeitnehmende und Arbeitgebende dieselbe Sprache sprechen. Dabei geht es nicht nur um das gesprochene „Wort“, sondern auch ums Lesen und Schreiben. Gleichzeitig ist das Erlernen der deutschen Sprache für viele Menschen mit Migrationshintergrund eine große Herausforderung.
Grundsätzlich stellt der Bund zwei Programme zur Verfügung, die den Spracherwerb von eingewanderten und geflüchteten Menschen unterstützen sollen: Integrationskurse sowie berufsbezogene Deutschsprachkurse. Auch für Auszubildende mit Migrationshintergrund bietet der Bund spezielle Berufssprachkurse.
Neben diesen staatlich geförderten Programmen gibt es eine Reihe weiterer Möglichkeiten, seine (berufsbezogenen) Deutschkenntnisse zu verbessern. Auf dem Portal „Kursnet“ für berufliche Aus- und Weiterbildung von der Bundesagentur für Arbeit finden Sie ein breites Sprachkursangebot mit Berufsbezug und für unterschiedliche Sprachniveaustufen. Die Kurse finden in Voll- oder Teilzeit statt und können auch online absolviert werden. Zudem gibt es eine Vielzahl an Angeboten von privaten Sprachschulen und selbstständigen Sprachdozent:innen, die außerhaus unterrichten. Darüber hinaus hält der Markt unzählige Selbstlernbücher, Online-Kurse und Sprachlern-Apps bereit. Öffentlich geförderte und ehrenamtliche Projekte stellen wiederum kostenlose Hilfsmittel zur Verfügung, die den Spracherwerb ergänzen können. Der Deutsche Volkshochschulverband bietet zum Beispiel die Online-Lernplattform www.iwdl.de an. Auf der Homepage des Goethe-Instituts gibt es ebenfalls kostenlose Sprachkurse.
Bei der Suche nach dem passenden Angebot können wir Sie mit unseren Regionalberater:innen unterstützen und stehen auch bei Fragen rund um den Spracherwerb am Arbeitsplatz zur Seite.
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) ist der wichtigste Bewertungsmaßstab, um das vorhandene Sprachniveau besser einschätzen zu können. Er beschreibt notwendige Kenntnisse im Hinblick auf Schreiben, Sprechen, Hören und Lesen. Der GER gilt für alle europäischen Sprachen und ist unterteilt in drei Stufen. Welches Sprachniveau für eine Beschäftigung in Ihrem Unternehmen vorliegen sollte, hängt jedoch stark von der jeweiligen Tätigkeit ab. Um eine duale Ausbildung erfolgreich absolvieren zu können, empfiehlt sich mindestens Sprachniveau B.
Weiterführende Informationen erhalten Sie unter: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (GER) für Sprachen (europaeischer-referenzrahmen.de)
Ob nur grundlegende oder fachkundige Sprachkenntnisse notwendig sind, hängt natürlich stark von der konkreten Beschäftigung ab. Nur für wenige Berufe muss ein bestimmtes Sprachniveau per Zertifikat nachgewiesen werden. Allgemein empfohlenes Mindestniveau für den Beruf sind deutsche Sprachkenntnisse der Stufe B2. Einstufungstests (beispielsweise liegt kein aktuelles Sprachzertifikat vor) erfolgen bei Sprachkursträgern (Volkshochschulen, Sprachschulen).
Das Sprachniveau kann auch online ermittelt werden:
Learning by doing - Deutsch am Arbeitsplatz
Wie kann der Spracherwerb auch direkt in der Berufspraxis unterstützt werden? Hier sind einige Tipps:
Weitere Informationen bietet Ihnen unter anderem die „Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch“ des IQ-Netzwerks.
Das BAMF bietet in Zusammenarbeit mit Arbeitsagentur, Bayerischem Rundfunk und Goethe-Institut ein Deutsch-Selbstlernangebot als App an: www.ankommenapp.de
Auf der Website des deutschen Volkshochschulverbands kann man nach Sprachkursen der meisten regionalen Volkshochschulen suchen: www.volkshochschule.de
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) informiert über die Sprachförderung von Menschen mit Migrationshintergrund: https://www.kofa.de/personalarbeit/weiterbildung/berufsbezogene-sprachfoerderung/
Die Deutsche Welle bietet auf ihrer Webseite ein multimediales Angebot zum Spracherwerb aus Videos, Podcasts, Hörspielen und E-Learning-Angeboten: https://www.dw.com/de/deutschkurse/s-2068
Die IQ-Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch informiert Betriebe über die Möglichkeiten, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Deutschlernen zu unterstützen: www.deutsch-am-arbeitsplatz.de
Das Goethe-Institut bietet auf seiner Webseite ebenfalls ein kostenloses Sprachlernangebot an: www.goethe.de/willkommen
Im Dossier Sprache und Kultur in der Ausbildung stellt die Fachstelle „ueberaus“ Videos und Informationen für Ausbilder zusammen, um über sprachlich bedingte Konfliktsituationen aufzuklären: https://www.ueberaus.de/wws/sprache-kultur-ausbildung.php
Außerdem erhalten Sie bei „ueberaus“ einen kurzen Leitfaden zur Überwindung sprachlicher Hürden in der Ausbildung.